Ballin Kitas und Eltern-Kind-Zentren
Mit einem Abenteuer beginnt unsere Geschichte. Die Wiener Sängerin Eugenie Pappenheim siedelt 1875 mit dem Schiff von Hamburg nach New York über. Die Opernbühnen der Welt lieben sie – so auch der aus Hamburg stammende Rudolf Ballin, der ihr Ehemann wird. Sie ist Sopranistin, er Kaufmann. Kinder haben sie keine, aber Rudolf zu Ehren, der zwei Jahre vor ihr verstirbt, hinterlässt Eugenie der Stadt Hamburg Geld für bedürftige Kinder. Aus diesem Nachlass wird 1925 die Stiftung gegründet.
Eugenie und Rudolf Ballin führten ein selbstbestimmtes Leben und wollten ein solches auch Hamburger Kindern ermöglichen. Diesen Kurs halten wir heute, fast 100 Jahre später, als Ballin Stiftung.
Wir engagieren uns mit einer inklusiven und ganzheitlichen Pädagogik an zahlreichen Ballin an Bord Standorten. Dort bieten wir als gemeinnütziger Träger Hamburger Kindern und Jugendlichen viele Möglichkeiten, die Welt auf ihre eigene Weise zu entdecken.
Die Ballin Stiftung engagiert sich seit 1925 für Hamburgs Kinder, Jugendliche und Familien.
Frei und gemeinnützig
Als freier und gemeinnütziger Träger der Kinder- und Jugendhilfe setzen wir in unseren Einrichtungen alle Ressourcen für Kinder, Jugendliche und Mitarbeitende ein.
Am Menschen orientiert
Wir arbeiten konfessionslos auf der Grundlage des humanistischen Menschenbildes. Vielfalt begrüßen wir bei Kindern, Jugendlichen und Familien genauso wie bei den Mitarbeitenden. Dazu gehört für uns auch ein klares Bekenntnis zur Demokratie, ebenso wie die Ablehnung von menschenfeindlichen Anschauungen.
Partizipation und Nachhaltigkeit
Arbeitszufriedenheit und Partizipation unserer Mitarbeitenden haben bei uns einen sehr hohen Stellenwert. Von ihnen hängt die Qualität unserer Arbeit in entscheidendem Maße ab. Die Nachhaltigkeit unseres Trägers steigern wir durch Bildung für nachhaltige Entwicklung und die Steuerung unserer gesamten Organisation.
Professionalität und Wertschätzung
Wir bieten Mitarbeitenden und Kooperationspartner:innen familienfreundliche und professionelle Strukturen. Flexibilität und Wertschätzung zeichnen unseren Umgang miteinander aus.
Die Schattenseiten der Verschickungskuren in den Nachkriegsjahrzehnten
Im ehemaligen Verschickungsheim Linden-Au ist es 1971 zu körperlicher Gewalt und zu herabwürdigenden Strafen von Kindern gekommen, die von der damaligen Heimleitung zumindest angeregt, wenn nicht sogar angeordnet wurden. Dies wurde damals durch einen mutigen Erzieher öffentlich gemacht, sodass die Misshandlungen abgestellt werden konnten.
Zu anderen Zeiten und Einrichtungen haben wir keine so detaillierten und verlässlichen Kenntnisse. Die vielfältigen Äußerungen ehemaliger „Verschickungskinder” geben aber Grund zur Annahme, dass es sich um weit mehr als Einzelfälle handelt, wenn von drakonischen Strafen, Essenszwang und anderer Gewalt berichtet wird. Wahrscheinlich gab es sie nicht im gleichen Maße, >>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>
Die Schattenseiten der Verschickungskuren in den Nachkriegsjahrzehnten
Im ehemaligen Verschickungsheim Linden-Au ist es 1971 zu körperlicher Gewalt und zu herabwürdigenden Strafen von Kindern gekommen, die von der damaligen Heimleitung zumindest angeregt, wenn nicht sogar angeordnet wurden. Dies wurde damals durch einen mutigen Erzieher öffentlich gemacht, sodass die Misshandlungen abgestellt werden konnten.
Zu anderen Zeiten und Einrichtungen haben wir keine so detaillierten und verlässlichen Kenntnisse. Die vielfältigen Äußerungen ehemaliger „Verschickungskinder” geben aber Grund zur Annahme, dass es sich um weit mehr als Einzelfälle handelt, wenn von drakonischen Strafen, Essenszwang und anderer Gewalt berichtet wird. Wahrscheinlich gab es sie nicht im gleichen Maße, in jedem Haus, bei jedem Träger und zu jeder Zeit, aber doch weit verbreitet in vielen Verschickungsheimen zur damaligen Zeit in Deutschland.
Um unsere eigene Geschichte in den betreffenden Jahrzehnten zu beleuchten, haben wir gemeinsam mit der Stadt Hamburg eine Studie beauftragt, die seit dem Frühjahr 2021 die Arbeit in den Häusern untersucht, die heute zur Ballin Stiftung (vor 2022: Rudolf-Ballin-Stiftung) gehören oder in der Vergangenheit vom Verein für Kinder- und Jugendgenesungsfürsorge (ab 1987 fusioniert mit der Ballin Stiftung) betrieben wurden.
Da der schiere Umfang die Einbindung von Studierenden nötig machte und wir uns gleichzeitig einen wertvollen Impuls für die sozialpädagogische Ausbildung erhoffen, wird die Studie vom federführenden Prof. Dr. Richter in die Semesterpläne der evangelischen Hochschule des Rauhen Hauses in Hamburg eingebunden und bis 2023 fortgesetzt. Wir freuen uns sehr darüber, nun einen Zwischenbericht zur Verfügung stellen zu können, der auf circa 150 Seiten den aktuellen Kenntnisstand dokumentiert.
Die hier vorgelegten Ergebnisse wurden erst möglich durch das große Engagement der Forscher:innen, des Forschungsbeirats (bestehend aus zwei ehemaligen „Verschickungskindern“ als Vorsitz sowie einer Professorin der Leuphana Universität Lüneburg, dem Chefarzt einer norddeutschen Kinderklinik als wissenschaftliche Begleitung, je einer Vertretung der Stadt Hamburg und der Ballin Stiftung) und natürlich den weiteren ehemaligen „Verschickungskindern”, die ihr Wissen eingebracht haben – wofür wir uns hiermit ganz herzlich bedanken möchten.
Weitere Hintergrundinformationen zur Forschung sind auf der Website der Evangelischen Hochschule für Soziale Arbeit & Diakonie des Rauhen Hauses zu finden.
Falls Sie Informationen oder Rückmeldungen zum Thema haben, freuen wir uns über Ihre Kontaktaufnahme unter: E-Mail anzeigen